Agamben kritisiert vor allem die katholische Kirche
Agamben spaltet im Hinblick auf Corona seit dem Frühjahr 2020 Italien. Und auch in der Schweiz liest man dank der „Neue Zürcher Zeitung“ ausführlich von ihm. Dies mag seine Gründe auch darin haben, dass der hoch angesehene Philosoph Agamben in den katholischen Hochburgen mit seinen Thesen auf offene Ohren trifft. Nun ja, jedoch inmitten der Krise halt der Denker damit auch nicht überall auf Zustimmung. Aber vielleicht erst einmal der Reihe nach: Ende Februar 2020 erschien in Italien sein Artikel „Die Erfindung einer Epidemie“ in „Il manifesto“. Darin spricht er von „hektischen, irrationalen und völlig grundlosen Notfallmaßnahmen“ bezüglich des coronalen Virus. Er unterstellt dem Gesamtgeschehen, dass es lediglich eine „vermutete Epidemie“ sei. Zwei Wochen später legt er in einem Blogbeitrag nach und erklärt, dass bereits die Idee einer Ansteckung „eine der unmenschlichsten Folgen“ der Italien beherrschenden Corona-Furcht sei. Er unterstreicht zugleich, dass die geltenden Dekrete faktisch jedes Individuum in einen potenziellen Überträger verwandeln. Dies wird von ihm mit früheren Terrorgesetzen verglichen, welche „faktisch