Für Soziologin Judith Butler zeigt die Corona-Pandemie die Grenzen des Kapitalismus auf
Als Soziologin und Philosophin hat sie die Queer-Theorie entwickelt. Jetzt kritisiert Judith Butler aus Berkeley die US-Regierung bezüglich des Umgangs mit Corona. Sie verweist auf die Notwendigkeit, sich die Welt neu vorzustellen. Und unser Kapitalismus? Der war gestern. Judith Butler hat auf der Verlagsseite Verso ein Essay bezüglich der Corona-Pandemie eingestellt. Darin betrachtet die Vordenkerin der Queer-Theorie zuerst die vorhandenen Gegensätze der gegenwärtigen Situation. Zum einen ist da die staatlich geforderte Isolation und zum anderen ein Virus, der besonders schnell jegliche Grenzen überschreitet. Daneben, so gibt die Autorin zu bedenken, hat nicht jeder in den USA eine Familie beziehungsweise ein Zuhause für einen Rückzug bezüglich der Isolation. Judith Butler stört als Soziologin und Philosophin vor allem der Umstand, dass die Frage, wer leben und sterben wird, für den Präsidenten lediglich ein Kosten-Nutzen-Problem ist. Andererseits weist sie auf, dass das Virus halt nicht diskriminiert. Stattdessen behandelt dieser erst einmal alle gleich. Zudem hat Corona das Potenzial, die gesamte menschliche Gemeinschaft in eine