Händewaschen ist eine einfache und wirksame Maßnahme, um sich und andere vor Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. Man sollte es nur richtig machen.
Einfach ein paar Tröpfchen Wasser über die Hand träufeln, abtrocknen, fertig. So leicht geht das mit dem Händewaschen nicht – vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie muss man seine Hände gründlich von Krankheitserregern befreien. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt, wie es geht.
Warum ist das Händewaschen wichtig?
Ob Türklinken, Haltegriffe in der U-Bahn oder Einkaufswagen-Griffe: Hände fassen ständig alles an und kommen so mit unzähligen Keimen in Kontakt. Diese können sie auf alles übertragen, was sie anschließend berühren. Fasst man sich dann ins Gesicht, können die Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen ins Körperinnere gelangen und eine Infektion auslösen. Hände waschen unterbricht den Übertragungsweg.
Wann muss ich Hände waschen?
So oft wie möglich! Zunächst gelten beim Händewaschen die grundlegenden Regeln: Immer sofort, wenn man nach Hause kommt. Dann immer nach dem Toilettengang, vor und nach dem Kochen, vor dem Essen, vor dem Gebrauch von Kosmetika und dem Einsetzen von Kontaktlinsen, nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen und dem Kontakt mit Tieren. Und natürlich muss man seine Hände auch vor und nach dem Kontakt mit Kranken waschen. Diese Regeln sollte derzeit jeder, der sich und andere nicht anstecken will, besonders konsequent befolgen.

Mit Wasser und Seife werden die Corona-Viren weggespült. (Quelle Adobe Stock)
Händewaschen Schritt für Schritt
Um seine Hände möglichst effektiv von Krankheitserregern wie dem Corona-Virus zu befreien, sollte man laut BZgA gründlich vorgehen und sich Zeit nehmen.
Hände unter fließendes Wasser
Händewaschen einfach gemacht: Zunächst hält man die Hände unter fließendes Wasser. Die Temperatur ist nicht ausschlaggebend. Je heißer, desto besser? Das gilt nicht.
Überall einseifen
Anschließend werden die Hände gründlich eingeseift. Dabei keinen Bereich vergessen, also auch zwischen den Fingern, an den Fingerspitzen, auch der Daumen wird manchmal vernachlässigt. Ob man beim Händewaschen Flüssigseife oder Seife am Stück nimmt, ist zu Hause egal. Hauptsache man nimmt genug davon. Im öffentlichen Raum ist Flüssigseife das Mittel der Wahl, weil man die Berührung mit Keimen hier besser umgehen kann.
Das Einseifen sollte mindestens 20 Sekunden dauern. Faustregel: Wer zweimal Happy Birthday summt, ist zeitlich gut dabei. Je nach Vorliebe funktioniert das natürlich auch mit anderen Liedern. Wichtig: Wer hier Zeit sparen will, reduziert die Keimzahl auf der Hand nicht wirksam, warnt die Behörde. Übrigens: Sind die Hände richtig dreckig, gerne auch länger einseifen.
Seife abwaschen
Danach die Seife ordentlich unter fließendem Wasser abspülen. Befindet man sich in einem öffentlichen Waschraum, dann sollte man den Hahn zum Beispiel mit dem Ellenbogen schließen, sonst war das Händewaschen umsonst.
Nach dem Händewaschen gründlich abtrocknen
Und dann das Abtrocknen: Am besten eignen sich im öffentlichen Raum Einmalhandtücher, die man sofort entsorgen kann. Zu Hause sollte jedes Familienmitglied sein eigenes Handtuch dafür haben (regelmäßig wechseln!). Bitte nach dem Händewaschen gründlich abtrocknen, denn das Reiben entfernt weitere Keime. Und über eine feuchte Umgebung freut sich nicht nur das Corona-Virus.

(Quelle Adobe Stock)
Meine Hände sind vom häufigen Waschen rissig und rau – was tun?
Gerade das Händewaschen mit zu heißem Wasser kann die Hände austrocknen. Um sie nicht übermäßig zu strapazieren, sollte man eine milde, PH-neutrale Seife wählen, empfiehlt die BZgA. Manche Seifen enthalten auch rückfettende Substanzen. Daneben hilft häufiges Eincremen mit einer feuchtigkeitsspendenden Handcreme.
Muss ich meine Hände desinfizieren?
Im privaten Umfeld reicht das Händewaschen mit normaler Seife aus. Aber es gibt Ausnahmen: Bei erhöhtem Infektionsrisiko kann das zusätzliche Desinfizieren sinnvoll sein. Zum Beispiel, wenn kranke oder immungeschwächte Menschen mit im Haushalt wohnen, die sich mit dem Corona-Virus leichter anstecken könnten. Und auch beim Besuch im Krankenhaus sollte man vor- und nachher seine Hände (nach dem Waschen) desinfizieren.
Werden meine Hände auch ohne Seife sauber?
Ist Seife vorhanden, bitte auf jeden Fall benutzen! Denn die Substanzen in der Seife lösen nicht nur den Schmutz, sondern auch auch Keime. Manche davon befinden sich im natürlichen Fettfilm der Haut, da kommt Wasser gar nicht richtig dran. Aber: Reines Wasser entfernt zumindest einen Teil der Erreger, das ist also besser als nichts.