
Beyond all Veils
Beyond all Veils –
Zwei, die mehr sehen als erlaubt ist
Es beginnt mit surrealen und zugleich poetisch beeindruckenden Aufnahmen eines Geschwisterpaares in einem Heim. Wir schreiben das Jahr 1958. Irgendwo in den USA.
Jack und Johanna – Bruder und Schwester, Waisen – sind keine Kinder wie andere. Wiederum duldet die westliche Kultur jene nicht, die zu viel fühlen, zu viel wissen, über Wissen, das nicht im Lexikon steht. Das betrifft zu Beginn des Films vor allem Johanna, denn sie sieht Tiere, wo keine sind – und sie kann noch viel mehr, was kulturell nicht erlaubt ist. Verrücktes Zeug halt.
Jack, ihr Bruder, hingegen entscheidet sich für einen radikalen Gegenentwurf: Liebe. Mit jener eigensinnigen Logik, die nur einem Geschwisterherzen entspringen kann, baut er einen Zirkus aus dem Nichts auf. Nicht als Zufluchtsort, sondern als artifizielle Gegenwelt oder Heimat für seine Schwester. Es ist ein Raum jenseits der Normalitätsdoktrin. Es ist eine bewegliche Blase des unerhört Faszinierenden – und doch in sich homogen.
Amerikanische Straßen werden zur Bühne
In den sich kulturell etwas befreienden 70er-Jahren platzt dieser Zirkus wie ein Prisma in die Öffentlichkeit. Artisten tanzen barfuß auf dem Asphalt amerikanischer Straßen – und daneben werden Jack und Johanna ganz nebenbei zu Ikonen einer Ära, in der alles möglich ist. Oder wenigstens erscheint es so. Doch erst einmal kennt die Geschichte des Films keine dauerhafte Gnade: Gegen Ende der 90er ereignet sich ein Unfall. Kein gewöhnlicher – eher ein Zwischenruf der Wirklichkeiten. Die Geschwister taumeln an die Schwelle des Todes. Wollen sie irdisch bleiben? Sie sagen: ja.
Somit geht ihr profanes Leben weiter. Sie kehren zurück – aber nicht wirklich. Denn die Welt ist nicht mehr dieselbe. Genauer: Sie sehen diese anders. Fliegende Menschen, andere Perspektiven, seltsame zeitliche Verzögerungen. Die Oberfläche der Realität flackert wie ein schlecht kaschierter Spiegel. Nun ja, man könnte sagen, Jack und Johanna seien hellsichtig geworden. Man könnte aber auch sagen: Die anderen sind schlicht blind geblieben.
Der Westen ruft
Und dann ist da dieses Leuchten. Eine Spur – ein inneres Feuer, das sie hinausführt, quer durchs Land, bis nach Arizona. Dorthin, wo die Geografie ohnehin schon spirituell vibriert. Sedona? Könnte sein. Es ist auf jeden Fall ein spezieller Ort für spezielle Menschen. Dort – nicht sichtbar, nicht benennbar, aber spürbar – betreten sie eine andere Welt. Keine Science-Fiction, kein Dimensionsportal. Eher ein Wechsel in der Frequenz. Eine Parallelwelt, die vielleicht immer schon da war. Nur sehen konnten – und können – sie nur wenige.
Was, wenn die Welt mehr ist?
Der Film Beyond all Veils ist keine Geschichte über Magie, sondern über Wahrnehmung. Über die Zumutung, mehr zu spüren, als man gesellschaftlich gelernt hat. Und er ist ein Film über den Mut, den es braucht, diese Schranken zu durchbrechen.
Und warum ist der Film aktuell? Es scheint so – in Mitteleuropa merkt man es weniger, eher in den USA –, dass unsere Zeit stärker die nachfolgenden Zeiten beeinflusst, als es die Renaissance tat. Damals wie auch heute zerbrechen die Bilder – und wir shiften vom Unklaren ins Klare. Was letztlich auf uns zukommt, das steht noch in den Sternen (aber da steht es schon) – und wer sehen kann, wirklich sehen, der weiß bereits mehr als jeder moderne Brillenträger.
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