Coverfoto des Artikels zu Möglichkeiten von KI-Filmen und zigleich Grenzen von KI-Filmen

New York Impressions: Was KI-Filme können

Künstliche Intelligenz in der Videogestaltung eröffnet seit 2024 völlig neue Wege – besonders dort, wo klassische Methoden an Grenzen stoßen. KI-Filme zeigen eindrucksvoll, welche Bildwelten mit KI bereits heute entstehen können. Doch wer sich mit den Möglichkeiten von KI-Filmen beschäftigt, erkennt schnell: Ohne präzise visuelle Ausgangsbilder und ein durchdachtes Verhältnis von Zufall und Struktur lässt sich ein funktionierendes Storyboard kaum ersetzen. Genau hier liegen die aktuellen Chancen – und die bleibenden Grenzen von KI-Filmen.

 

KI-Filme werden jeden Monat etwas besser 

Das gezeigte Video entstand im Sommer 2025 mit dem Ziel, mehreren potenziellen Kunden einen aktuellen Eindruck vom Stand der KI-basierten Filmgestaltung zu vermitteln. Statt einer klassischen Erzählstruktur wurde bewusst auf eine lineare Geschichte verzichtet, um der besonderen Eigenart von KI-Film gerecht zu werden: dem atmosphärischen Erzählen in Fragmenten, das Nähe, Stimmung und Charaktere entstehen lässt, ohne sie festzunageln. Zusammengestellt wurden eindrucksvolle Impressionen von Menschen, die in New York leben – beim Aufbruch in den Tag, in Bewegung durch die Stadt, auf Dächern, an Rändern. Diese poetischen Szenen entfalten gerade durch ihre Offenheit eine starke emotionale Wirkung und veranschaulichen gleichzeitig, wie weit künstliche Intelligenz in der Videogestaltung im Sommer 2025 bereits gekommen ist – insbesondere was das Zusammenspiel von Licht, Bewegung, Mimik und urbaner Kulisse betrifft.

Ein Prozess – der immer noch nicht ganz kontrollierbar ist

Dabei wird zugleich sichtbar, dass der KI-Film sich weiterhin in einer Phase des Übergangs befindet. Zwar hat sich die Qualität der generierten Bilder enorm gesteigert – in Bezug auf Lichtstimmung, realistische Bewegung, aber auch die visuelle Kohärenz einzelner Szenen. Doch bleibt ein zentraler Punkt bestehen: Der Prozess ist nicht vollständig kontrollierbar. Anders als beim klassischen Storyboard, bei dem Szenen festgelegt und geplant sind, bleibt in KI-Produktionen vieles dem Zusammenspiel von Parametern, Bild- und Toninterpretationen sowie Rechenentscheidungen überlassen. Wer mit KI Bildwelten gestalten möchte, muss bereit sein, Umwege in Kauf zu nehmen, Varianten auszuprobieren – und manchmal das Unerwartete willkommen zu heißen.

 

Vorbereitung eines Szenenbilds als Screenshot aus der Entwicklung eines Films, zu Bildwelten mit KI und Storyboard für künstliche Intelligenz in der Videogestaltung

Immer besser: filmische Atmosphären mit hoher Dichte

Das Video dokumentiert genau diese Zwischenzeit: eine Welt, in der Präzision und Zufall, Poesie und Technik, Plan und Instinkt eng ineinandergreifen. Es zeigt, dass KI-Filme heute in der Lage sind, filmische Atmosphären mit hoher Dichte zu erzeugen, dass sie Gesichter, Stimmen, Stimmungen beeindruckend darstellen können – aber eben nicht mit der gleichen planbaren Stringenz wie ein klassischer Dreh. Umso spannender wird die kreative Herausforderung: Das richtige Maß an Führung, das richtige Maß an Offenheit zu finden. Dieses Video ist somit nicht nur ein Showcase, sondern auch ein Gesprächsangebot an alle, die sich mit den Möglichkeiten von KI-Filmen und ihrer Entwicklung auseinandersetzen möchten.

 

Screenshot aus der Entwicklung eines Films, zu Bildwelten mit KI und Storyboard für künstliche Intelligenz in der Videogestaltung

Charaktere in der KI-Filmwelt: Wie alles mit einem Bild beginnt

Bevor ein KI-Film entsteht, braucht es keine Schauspieler und auch kein klassisches Casting – stattdessen beginnt alles mit einem Bild. Genauer gesagt: mit einer Bilderreihe, wie hier im Beispiel zu sehen. Die Frau auf dem Bild ist keine reale Person, sondern eine sogenannte KI-generierte Figur, die mit dem Bildgenerator Midjourney erschaffen wurde. Midjourney ist derzeit eines der führenden Programme zur KI-Bilderzeugung und wird oft genutzt, um visuelle Bildwelten mit KI als Grundlage für spätere Szenen oder sogar ganze Filme zu entwickeln.

Start

In einem ersten Schritt wird das Charakterdesign festgelegt – Aussehen, Kleidung, Alter, Stimmung, kultureller Hintergrund. In diesem Fall sollte eine 34-jährige New Yorker Juristin entstehen, modern, stilvoll und leicht nachdenklich. Über mehrere Prompts – also textliche Eingaben an die KI – wurde das Erscheinungsbild dieser Frau verfeinert. Dabei ist entscheidend: Je konsistenter das Ausgangsbild ist, desto glaubwürdiger wirkt der spätere Film. Denn: Nur wenn die Figur im Standbild überzeugt, kann sie später auch in Bewegung eingesetzt werden – etwa in Programmen wie Runway oder Pika, die auf künstliche Intelligenz in der Videogestaltung spezialisiert sind.

Hier zeigen sich die enormen Fortschritte der letzten Monate: Während es vor einem Vierteljahr kaum möglich war, eine solche Figur glaubwürdig durch verschiedene Szenen zu führen, gelingt dies inzwischen überraschend stabil – insbesondere, wenn die Bildidee einfach genug ist. Doch genau hier zeigen sich auch die Grenzen von KI-Filmen. Komplexe Vorgaben wie: „Eine Frau mit lila Lederhandtasche steht neben einem Architekturmodell, während im Hintergrund auf Höhe der Tasche ein Taxi hält“ sind kaum umsetzbar. Die KI kann diese Detailfülle derzeit nur selten exakt abbilden. Versucht man es trotzdem, verliert man sich schnell in endlosen Varianten und Korrekturen – was nicht nur zeitaufwendig, sondern auch teuer wird.

Bitte beachten

Wer heute mit Storyboard und KI arbeitet, muss lernen, mit klaren, vereinfachten Ausgangsbildern zu denken. Ein Szenario wie „Sommer in einem Park in New York, eine attraktive Juristin isst ein Eis“ ist visuell stark und technisch machbar. Wer jedoch beginnt, die genaue Position der Bäume, die Haltung der Hand und den Schmelzgrad des Eises festzulegen, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Labyrinth aus Varianten verlieren.


Fazit: Die visuelle Idee ist der Dreh- und Angelpunkt

Die Qualität der ersten Bildidee bestimmt, ob ein KI-Film funktioniert. Deshalb ist die visuelle Festlegung der Hauptfiguren – wie im Beispiel mit Midjourney – nicht einfach ein Zwischenschritt, sondern die eigentliche Grundlage jeder weiteren Erzählung. Wer mit den Möglichkeiten von KI-Filmen arbeiten will, sollte die Grenzen von KI-Filmen ebenso im Blick behalten wie das kreative Potenzial. Und wer heute ein Storyboard entwirft, tut gut daran, Bildwelten mit KI zu denken – offen genug für Überraschungen, fokussiert genug für ein starkes visuelles Ergebnis.