Kunst und KI-Kunst: Eine Zeitreise
Löst KI-Kunst beziehungsweise AI-Kunst die etablierte Kunst ab? Wer diese Frage beantworten will, muss die Entwicklung der Kunst wie auch der ‚Künstlichen Intelligenz Kunst‘ der zurückliegenden Jahrzehnte betrachten. Schnell wird dann klar, dass die KI-Kunst zumindest den eigenen Kinderschuhen langsam entwachsen ist und nun ein ernst zu nehmendes Medium für eigentlich alle Künstler wie auch Kunstkritiker wird. Wir können festhalten: Künstliche Intelligenz in der Kunst kommt – und zwar in riesigen Schritten auf uns zu!
Diese Plattformseite bietet einen Überblick über die künstlerischen Entwicklungen wie auch der Künstliche Intelligenz in der Kunst seit dem Jahr 1970. Zu den Begrifflichkeiten und deren Definition: KI-Kunst, AI-Kunst und Künstliche Intelligenz Kunst stehen für das gleiche und bezeichnen künstlerische Werke, die mittels Künstlicher Intelligenz erschaffen werden. Diese Kunstform nutzt Algorithmen und maschinelles Lernen, um einzigartige, oft unvorhersehbare Kunstwerke zu generieren.
Und das macht die Sache darüber hinaus besonders: Künstliche Intelligenz in der Kunst öffnet neue Horizonte für Kreativität, indem sie traditionelle Techniken mit fortschrittlichen Technologien in einer bisher nicht gekannten Perfektion kombiniert. Dies alles zusammengenommen revolutioniert die Art und Weise, wie wir Kunst wahrnehmen wie auch erschaffen – und lädt darüber hinaus zu Diskussionen bezüglich der Rolle von KI in der Kreativbranche ein.
Noch ein klitzekleiner Hinweis: Alle auf dieser Unterseite eingestellten Fotoarbeiten sind KI-generiert und professionell grafisch überarbeitet. Natürlich trifft dies auf die Verlinkungen zu den jeweiligen Filmen nicht zu, aber da liegen die Rechte bei YouTube und den Erstellern der jeweiligen Werke.
1970er-Jahre
AI-Kunst und die Anfänge
Sozial wie technisch waren die 70er-Jahre eine sehr auf die Zukunft ausgerichtete Zeit. Es ist daher kein Zufall, dass in diesem Jahrzehnt die ersten nennenswerten KI-Kunstwerke entstanden.
Das Wichtigste zu diesem Jahrzehnt bezüglich Kunst und KI im Überblick:
– Experimentelle Kunstströmungen, Abkehr von traditionellen Kunstformen
– Aufstieg von Konzeptkunst und Performance-Kunst
– Anfänge der Computer- und Video-Kunst
– KI-Kunst befindet sich am Anfang
– Der Fokus von KI-Kunst liegt hier auf Abstraktionen und algorithmischen Kunstexperimenten
Allgemeine Situation in der Kunst
In den 1970er-Jahren ist die Kunstszene geprägt von einer Vielfalt an Stilen und Themen, die sich oft mit sozialen und politischen Fragen auseinandersetzen. Die Zeit ist gezeichnet durch eine wachsende Skepsis gegenüber etablierten Institutionen, was sich in der Kunst durch eine Abkehr von traditionellen Formen und einer Hinwendung zu experimentelleren Medien zeigt.
Künstler wie Andy Warhol und Roy Lichtenstein prägen die Epoche durch ihre Pop-Art-Werke. Gleichzeitig erforscht Joseph Beuys mit seinen Installationen und Performances soziale und politische Themen, während Künstler und Künstlerinnen wie Marina Abramović durch ihre körperbetonte Performance-Kunst die Ausdrucksmöglichkeiten erweitern.
Die Stellung der KI-Kunst in den 70er-Jahren
In den 1970er-Jahren befindet sich die KI-Kunst beziehungsweise AI-Kunst noch in ihren Anfangsstadien und wird im traditionellen Kunstbetrieb weitgehend als Randphänomen betrachtet. Trotz des innovativen Potenzials, das Künstler wie Harold Cohen (mit seinem Programm AARON) oder Frieder Nake zeigen, findet die Kunstform nur begrenzte Anerkennung. Kunstgeschichtler und Philosophen beginnen jedoch, das Konzept der KI in der bildenden Kunst zu erforschen, wobei sie frühzeitig Fragen nach der Autorschaft, Kreativität und der Rolle des Künstlers in der digitalen Ära aufwerfen.
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Harold Cohen
Harold Cohen ist ein bedeutender Pionier der AI-Kunst. Als bereits erfahrener Maler wandte er sich in den 1960er-Jahren der Informatik zu und schuf das berühmte KI-System ‚AARON‘. Entwickelt an der Universität von Kalifornien (San Diego), revolutionierte dieses die Vorstellung von Kreativität, indem es eigenständige Kunstwerke generierte. Cohens Arbeit stellt eine frühe und visionäre Vermischung von technologischer Innovation und traditioneller Kunst dar, eine Symbiose, die heute in der digitalen Kunst wie auch AI-Kunst weit verbreitet ist.
Aus heutiger Sicht wird Cohen oft als Vorläufer der AI-Kunst an sich betrachtet. Seine Arbeiten werden als Grundstein für aktuelle Entwicklungen in der KI-gestützten Kunst angesehen.
Kunstgeschichtler erkennen in Cohens Experimenten einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Natur der Kreativität und die Rolle des Künstlers in der Ära der Digitalisierung. Seine frühe Vision, dass Maschinen nicht nur Werkzeuge, sondern aktive, kreative Partner sein können, hat die Grenzen zwischen Mensch und Maschine in der Kunstproduktion verschoben. Auch bleibt trotz der heutigen technologischen Fortschritte sein Einfluss und Erbe relevant, da er die Tür zu neuen Möglichkeiten der Kunstschaffung geöffnet hat.
Andy Warhol
Andy Warhol gilt heute als die Schlüsselfigur der Pop-Art-Bewegung. Er revolutionierte zudem die Kunstwelt mit seiner einzigartigen Herangehensweise, die alltägliche Konsumgüter und berühmte Persönlichkeiten in den Mittelpunkt rückte. Seine ikonischen Werke wie ‚Campbell's Soup Cans‘ oder ‚Marilyn Diptych‘ zeichnen sich durch ihre lebendigen Farben und die Wiederholung von Bildern aus, eine Technik, die die Massenproduktion und die Kultur des Konsums reflektiert. Warhols Einsatz von Siebdruckverfahren ermöglichte eine Massenproduktion von Kunstwerken, wobei diese Praxis sowohl die Zugänglichkeit von Kunst erhöhte als auch traditionelle Vorstellungen von Originalität oder Authentizität in Frage stellte.
Aus heutiger Sicht wird Warhol oft als Visionär gesehen, der voraussah, wie stark Medien und Konsumkultur die Gesellschaft prägen würden.
Kunstgeschichtler betrachten seine Arbeit ebenso als wegweisend für die Entstehung neuer Kunstformen und -techniken, einschließlich der digitalen und KI-Kunst. Wiederum spiegelt sich Warhols Faszination für Wiederholung und Serienproduktion in modernen KI-Kunstwerken wider. Ebenso experimentieren moderne KI-Künstler heute mit Themen wie Prominenz, Medienkultur und Reproduktion. Sein Erbe lebt in der Art und Weise fort, wie Künstler heute Technologie nutzen, um Kunst zu demokratisieren und traditionelle Grenzen in der Kunstwelt herauszufordern.
Film über Harald Cohen
Harold Cohen, Künstler und Informatiker, hat ein frühes KI-System entwickelt, das Kunstwerke erstellt. Hierbei zeichnet der Computer einzigartige Bilder basierend auf den zuvor programmierten Regeln. Dieser recht kurze Film gibt einen schnellen Einblick über Werk und Künstler.
Film über Andy Warhol
Nein, dieser Film sieht Andy Warhol nicht kritisch, sondern so, wie sich der bekannteste US-amerikanische Künstler aller Zeiten es sich gewünscht hätte. Das ist legitim und an dieser Stelle geht es lediglich darum, Warhol an sich vorzustellen.
1980er-Jahre
Die Malerei ist zurück
Die fast schon verspielte Postmoderne konzentriert sich auf künstlerische Traditionen. Nach wie vor steckt die KI-Kunst in den Kinderschuhen.
Das Wichtigste zu diesem Jahrzehnt bezüglich Kunst und KI im Überblick:
– Postmoderne und Neo-Expressionismus dominieren mit Künstlern wie Basquiat und Haring
– Pop-Art ist weiterhin einflussreich
– Aufstieg der Street Art und zunehmende Anerkennung urbaner Kunstformen
– KI-Kunst bleibt nach wie vor ein Nischenphänomen und findet im Kunstbetrieb nur begrenzte Beachtung
– Erste Schritte in interaktiver und digitaler Kunst
Allgemeine Situation in der Kunst der 1980er-Jahre
Die 1980er-Jahre werden heute in der Kunstwelt als eine Zeit des Umbruchs betrachtet. Es findet vor allem eine Diversifizierung statt, die geprägt durch den Aufstieg der Postmoderne wie auch der Rückkehr zur figurativen Malerei wird. Allgemein ist eine bunte Mischung aus Stilen und Medien für diese Epoche charakteristisch, während die Grenzen zwischen hoher Kunst und Populärkultur verschwimmen.
Einer der führenden Künstler ist Jean-Michel Basquiat, dessen Werke durch ihre rohe Intensität wie auch die Haltung zur Rassen- und Klassenthematik herausstechen. Keith Haring wird wiederum bekannt für seine von der Straßenkunst inspirierten Werke. Die Künstlerin Cindy Sherman erlangt mit Porträts Weltruhm, welche die weibliche Identität hinterfragen. Last but not least provoziert Jeff Koons mit bewusst kitschigen Werken.
Die 1980er-Jahre und KI-Kunst
In den 1980er-Jahren ist die KI-Kunst immer noch ein relativ neues und weitgehend unerforschtes Gebiet, das von der etablierten Kunstwelt nur am Rande beachtet wird. Die wenigen KI-Künstler wie Harold Cohen werden nach wie vor als Kuriositäten angesehen. Dies trifft auch auf den Japaner Kawaguchi zu, dessen computererzeugte Animationen sich durch organische Formen und Strukturen auszeichnen. Jedoch beginnen Intellektuelle zunehmend über die möglichen Implikationen von KI auf die Kreativität nachzudenken.
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Mehr Infos zu Jean-Michel Basquiat
Jean-Michel Basquiat, geboren 1960 in New York, war ein wegweisender Künstler haitianisch-puertoricanischer Herkunft. Berühmt für seine rohen, expressiven Werke, die Rassismus und Identität thematisieren, begann er als Graffiti-Künstler unter dem Pseudonym SAMO©. Seine Karriere war kurz und intensiv; er starb 1988 mit 27 Jahren. Heute sehen Kritiker Basquiat als Vorreiter der modernen Kunst, insbesondere im Neoexpressionismus und der Street-Art. Sein einzigartiger, spontaner Stil und die Verwendung vielfältiger Medien bieten interessante Parallelen zur KI-Kunst, die ebenfalls Grenzen zwischen traditioneller Kunst und Technologie verwischt.
Mehr Infos zu Yoichiro Kawaguchi -
Yoichiro Kawaguchi ist ein japanischer Künstler und Pionier in der digitalen Kunst beziehungsweise AI-Kunst. Er wurde 1952 auf der Insel Tanegashima in Japan geboren. Vor allem erlangte er Anerkennung für seine computergenerierten Werke, die sich durch organische Formen und komplexe Strukturen auszeichnen. Kawaguchi verbindet Kunst und Wissenschaft, indem er biologische Konzepte mit technologischer Innovation verknüpft. In der zeitgenössischen Kunstszene gilt er als Wegbereiter der AI-Kunst. Seine visionäre Arbeit beeinflusst die Entwicklung von KI in der Kunstwelt, indem er zeigt, wie Technologie genutzt werden kann, um neue ästhetische Dimensionen und Interpretationen des Lebens und der Natur zu erforschen.
Film über Jean-Michel Basquiat
Kurzweiliger Film der in das Schaffen des früh verstorbenen Basquiat einführt.
Film über Yoichiro Kawaguchi
Dieser zweite Teil einer Filmserie bietet einen guten Einblick in das kreative Schaffen des KI-Kunstpioniers Kawaguchi.
1990er-Jahre
DIGITALE REVOLUTION UND ANFÄNGE DES MASCHINELLEN LERNENS
Nach wie vor ist die Postmoderne die bestimmende Kunstrichtung, während weltweit eine digitale Revolution stattfindet, die zu einem Schub in Sachen KI-Kunst sorgt.
Das Wichtigste zu diesem Jahrzehnt bezüglich Kunst und KI im Überblick:
– Die 1990er-Jahre sind geprägt von der digitalen Revolution, die auch die KI-Kunst vorantreibt
– Fortschritte im maschinellen Lernen eröffnen neue Möglichkeiten für kreative Algorithmen
– Künstler beginnen neuronale Netze zu nutzen, um komplexe Kunstwerke zu erschaffen.
Allgemeine Situation in der Kunst der 1990er Jahre
Die Kunst der 1990er-Jahre spiegelt eine Zeit des tiefgreifenden sozialen, politischen und technologischen Wandels wider und ist von einer Vielzahl von Stilen und Bewegungen geprägt. Die Postmoderne setzt sich weiter durch, wobei Künstler nun häufiger ihren Werken eine gewisse Selbstironie beifügen.
Künstler wie Damien Hirst und Tracey Emin, Teil der Young British Artists (YBAs), erregen Aufmerksamkeit mit schockierenden und provokanten Werken, die Themen wie Tod, Identität und Sexualität erkunden. In den USA führen unter anderem Jeff Koons und Barbara Kruger mit ihren konsumkritischen Arbeiten die Pop-Art fort. Die Globalisierung und das Aufkommen des Internets öffnen jetzt die Kunstwelt für neue Einflüsse, was zu einem Anstieg an interkulturellen wie auch interdisziplinären Werken führt.
1990er-Jahre und KI-Kunst
In den 1990er Jahren beginnt die Künstliche Intelligenz Kunst beziehungsweise AI-Kunst langsam aus ihrem Nischendasein herauszutreten. Die fortschreitende Entwicklung der Computertechnologie ermöglicht die Integration von KI in komplexere und vielseitigere künstlerische Projekte.
Daneben setzt Harold Cohen seine Arbeit mit dem KI-Programm AARON fort, während Ken Rinaldo mit Installationen die Wechselwirkungen zwischen natürlichen und künstlichen Systemen erforscht. Insgesamt ist es eine Zeit der experimentellen Erkundung, in der KI-Künstler beginnen, das Potenzial von Künstlicher Intelligenz als kreatives Werkzeug weit umfangreicher zu nutzen.
Weiterführende
Basics
Damien Hirst
Film über Damien Hirst. Gut herausgearbeitet wird hier das Spektrum seiner Kunst, die sich zumeist um die Themenfelder Tod und Macht dreht.
Ken Rinaldo
Künstliche Intelligenz Kunst par excellence: Ken Ronaldo präsentiert seine Installation Autopoiesis, ein Gruppenbewusstsein von Robotern, hergestellt aus Cabernet Sauvignon Weinreben.
Die Roboter erkennen menschliche Wärme mittels Infrarotsensoren und können sich dann darauf zubewegen. Derart demonstrieren sie ein zellulares Bewusstsein, darüber hinaus sind sie laut Ronaldo Teil eines globalen Bewusstseins, koordiniert durch einen zentralen Prozessor, der ihre kollektiven Aktionen steuert. Insgesamt kombiniert das Projekt Naturmaterialien mit moderner Technik.
Mehr zu Ken Rinaldo
Ken Ronaldo ist ein zeitgenössischer Künstler, der traditionelle Kunstformen mit moderner Technologie verbindet. Sein Fokus liegt auf der Integration von KI in die bildende Kunst, wodurch er Werke der AI-Kunst schafft, die sowohl visuell ansprechend als auch technisch fortschrittlich sind. Ronaldo wird als Vorreiter der KI-Kunstbewegung betrachtet, wobei Kritiker seine Fähigkeit hervorheben, KI nicht nur als Werkzeug, sondern als integralen Bestandteil des kreativen Prozesses zu nutzen.
Seine Arbeiten fordern traditionelle Kunstkonzepte heraus, öffnen neue Perspektiven für die Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Kunst – und behandeln, Mensch Umwelt und Technik als einen zusammenhängendes sich selbst bewusstes System.
Website:
https://www.kenrinaldo.com/
Mehr zu Damien Hirst
Damien Hirst, geboren 1965 in Bristol, England, ist ein führender Vertreter der Young British Artists. Er ist bekannt für seine provokativen Werke wie die in Formaldehyd konservierten Tiere und die mit Diamanten besetzten Schädel. Derart hinterfragt Hirst konstant Themen wie Tod, Vergänglichkeit und Wert.
Hirst ist kommerziell sehr erfolgreich und fordert zugleich den Kunstmarkt soziologisch heraus. Obwohl Hirst nicht direkt mit KI-Kunst assoziiert wird, spiegeln seine experimentellen Ansätze und die Nutzung moderner Technologien eine ähnliche Neigung zur Innovation wider, wie sie in der KI-Kunst vorherrscht.
Daneben erstellte er mit Hilfe von künstlicher Intelligenz seine rotierenden Farbscheiben, was mit einem speziellen Bildgenerator am Computer geschah.*
Viele Kritiker sehen in ihm einen Künstler, der die Grenzen der traditionellen Kunst ständig erweitert.
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2000er-Jahre
Evolution der Algorithmischen Kunst
Im neuen Jahrtausend engagiert sich die Kunst politisch, während KI-Künstler wie Ken Rinaldo interaktiv experimentieren und damit neue Perspektiven aufzeigen.
Das Wichtigste zu diesem Jahrzehnt bezüglich Kunst und KI im Überblick:
– Die Globalisierung prägt die Kunstszene und sorgt für mehr kulturelle und geografische Diversität
– Digitale Kunst und Internetkunst gewinnen an Bedeutung
– Politische und soziale Kommentare werden durch Kunst verstärkt
– KI-Kunst entwickelt sich weiter, es kommt zu weit mehr Experimenten und Ausstellungen
– Aufstieg interaktiver und technologiebasierter Kunstformen
2000er-Jahre und die Kunst
Die Kunst der 2000er-Jahre spiegelt die zunehmende Globalisierung und die rasante Entwicklung digitaler Technologien wider, was zu einer Diversifizierung der künstlerischen Ausdrucksformen und Themen führt. Zudem erlangt die sogenannte Netzkunst an Bedeutung und es entstehen neue Genres wie digitale Installationen und interaktive Kunst. Gleichzeitig führte die Globalisierung zu einer stärkeren Einbeziehung von nicht-westlichen Perspektiven in die Kunstwelt.
Künstler wie Ai Weiwei und Banksy werden bekannt für ihre politisch und sozial engagierten Werke, die oft gesellschaftliche Missstände thematisieren. Daneben erlangen Street Art und urbane Kunstformen vermehrt Anerkennung in der etablierten Kunstszene. Wiederum erlebt der Kunstmarkt in den 2000er-Jahren einen beispiellosen Boom, wobei die Rolle von Kunstmessen und Galerien als zentrale Orte des Kunsthandels weiterhin an Bedeutung gewinnt.
2000er & Künstliche Intelligenz Kunst
In den 2000er-Jahren erlebt die KI-Kunst einen bedeutenden Aufschwung. Dieser wird vor allem durch die rapide Entwicklung der Computertechnologie angetrieben. Künstler wie Ken Rinaldo, bekannt für seine interaktiven Installationen, die die Beziehung zwischen Technologie und biologischen Systemen untersuchen, sind hier als Pioniere zu benennen.
Nicht zu vergessen ist Roman Verostko, der bereits in den späten 1980er Jahren begann, algorithmische Kunst zu erschaffen und der nun sein Schaffen weiter ausbaut. Ein weiterer wichtiger Akteur ist Leonel Moura, dessen Roboterkunst eine Fusion aus Technologie, KI und kreativer Innovation darstellt. Außerdem wird in dieser Epoche der Künstler Patrick Tresset für seine robotischen Zeichnungssysteme bekannt, die traditionelle Kunsttechniken mit KI verbinden.
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Banksy
Ein Rundgang durch eine Banksy-Ausstellung in Zürich aus dem Jahr 2023. Es handelt sich hier um ein sogenanntes One-Shot-Video, daher ist der Filmverlauf nicht geschnitten. Wiederum ist die Ausstellung mit dem Titel ‚The Mystery of Banksy‘ nicht von Banksy autorisiert.
Leonel Moura
Video von einem KI-Kunstwerk von Leonel Moura aus der Ausstellung ‚Artistes & Robots‘ im Grand Palais, Paris – aus dem Jahr 2018.
Mehr zu Banksy
Banksy, ein anonymer britischer Straßenkünstler, ist bekannt seit den späten 1990ern und zugleich berühmt für seine provokativen, oft politisch geladenen Graffiti-Werke. Seine Kunst enthält häufig gesellschaftskritische sowie satirische Elemente und erscheint stets unerwartet in öffentlichen Räumen.
Banksy wird heute als eine Schlüsselfigur der Street-Art-Bewegung angesehen, die die Wahrnehmung von öffentlicher Kunst und Graffiti verändert hat. Obwohl Banksy nicht direkt mit KI-Kunst assoziiert wird, beeinflusst seine Vorliebe für Anonymität und Überraschung die KI-Kunstszene, indem er zeigt, wie Kunst die Grenzen von Autorität und Erwartung herausfordern kann.
Mehr zu Leonel Moura
Leonel Moura, ein portugiesischer Künstler, geboren 1948, ist bekannt für seine Pionierarbeit in der Schnittmenge von Kunst und künstlicher Intelligenz. Moura experimentiert mit Robotern und AI, um einzigartige Kunstwerke zu erschaffen, die Fragen über Autorschaft und Kreativität aufwerfen. In der zeitgenössischen Kunstszene gilt Moura als führender Innovator im Bereich der AI-Kunst. Sein Beitrag liegt in der Demonstration, wie AI und Robotik als kreative Werkzeuge genutzt werden können, die neue Formen künstlerischen Ausdrucks ermöglichen. Kritiker erkennen ihn als einen Schlüsselfigur an, der die Grenzen traditioneller Kunst erweitert und den Diskurs über die Rolle der KI in der kreativen Welt bereichert.
2010er-Jahre:
Durchbruch der KI in der Kunstwelt
Während sich der Kunstmarkt digitalisiert, nutzen Künstler zunehmend die Mittel der KI. Damit werden komplexe visuelle Erfahrungen erschaffen, welche die Grenzen zwischen Technologie und menschlicher Kreativität auflösen.
Das Wichtigste zu diesem Jahrzehnt bezüglich Kunst und KI im Überblick:
– Die digitale Revolution prägt die Kunst, auch kommt es zum Aufstieg der sozialen Medien
– Globalere Perspektiven rücken in den Fokus, nicht-westliche Künstler werden stärker beachtet und einbezogen
– Street Art und urbane Kunstformen im Mainstream etablieren sich
– KI-Kunst erreicht ein breiteres Publikum und erlangt eine wachsende Anerkennung
– Außerdem: Interdisziplinäre Ansätze, Verschmelzung von Technologie und traditioneller Kunst
Kunst vernetzt sich
In den 2010er-Jahren zeigt sich die Kunstszene zunehmend global vernetzt. Digitale Kunst, interaktive Installationen und virtuelle Realität gewinnen an Bedeutung. Künstler wie Ai Weiwei, Yayoi Kusama und Banksy nutzen ihre Werke, um politische und soziale Themen anzusprechen, wobei sie oft eine globale Resonanz erzielen.
Street Art und urbane Kunstformen integrieren sich in den Mainstream, während Künstler wie JR und Shepard Fairey weltweit Anerkennung finden. Daneben wird der Kunstmarkt zunehmend digitalisiert, zum Beispiel bieten Online-Galerien und -Auktionen neue Möglichkeiten für den Kunsthandel.
Die 2010er-Jahre als Wendepunkt
Die 2010er-Jahre markieren einen Wendepunkt für die KI-Kunst, denn die Fortschritte in der künstlichen Intelligenz eröffnen bisher ungeahnte Möglichkeiten für den künstlerischen Ausdruck und die Kreativität.
Künstler wie Refik Anadol, der für seine datengesteuerten Installationen bekannt ist wie auch Mario Klingemann, ein Pionier bezüglich der Verwendung von neuronalen Netzwerken in der Kunst, sind hier die Vorreiter in der KI-Nutzung als künstlerisches Medium. Auch trägt die Künstlerin Anna Ridler wesentlich zur Entwicklung der KI-Kunst bei, indem sie maschinelles Lernen mit traditionellen Kunstformen kombiniert.
Insgesamt nutzen Künstler selbstbewusst die Möglichkeiten der KI, um komplexe visuelle Werke zu erschaffen. Es bleibt festzuhalten: Die bisherigen Grenzen zwischen KI-Technologie und menschlicher Kreativität lösen sich zunehmend auf.
Wichtige
Künstler
für dieses
Jahrzehnt
Refik Anadol
Refik Anadol über Refik Anadol. Klingt komisch, ist aber informativ und unterhaltsam. Der Mann ist halt KI-Performer.
Ai Weiwei
Gut gemachter und aktueller Film über den durchaus tiefgründigen Künstler Ai Weiwei.
Mehr zu Refik Anadol
Refik Anadol, geboren 1985, ist ein türkischer Medienkünstler und für seine bahnbrechenden Arbeiten an der Schnittstelle von digitaler Kunst und KI international bekannt. Er kreiert immersive Installationen, die Daten und Maschinenlernen nutzen, um visuelle Erlebnisse zu erschaffen, die wiederum die menschliche Wahrnehmung von Raum und Zeit herausfordern sollen.
Er wird zudem als ein visionärer Künstler angesehen, der die sich ständig erweiternden Möglichkeiten der AI-Kunst sehr neugierig und zugleich spektakulär auslotet. Dabei wird Refik Anadol für seine innovative Herangehensweise gelobt, die nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch mittels AI-Kunst tiefgreifende Fragen über die Beziehung zwischen Mensch, Technologie und Umwelt aufwirft.
Mehr zu Ai Weiwei
Ai Weiwei, 1957 in Peking geboren, ist ein international renommierter chinesischer Konzeptkünstler, Bildhauer und Architekt. Bekannt für seine politisch aufgeladenen Werke, die oft Regierungskritik und Menschenrechtsfragen thematisieren, verwendet er eine Vielzahl von Medien wie etwa Skulpturen, Installationen und Fotografie.
Als einflussreicher Aktivist und Künstler verwischt Ai Weiwei die Grenzen zwischen Kunst und sozialpolitischem Diskurs. Obwohl er nicht direkt mit KI-Kunst in Verbindung gebracht wird, spiegeln seine innovativen Ansätze und der Einsatz neuer Medien die Experimentierfreude wider, die auch in der KI-Kunst vorherrscht. Manche Kritiker betrachten Ai Weiweis Schaffen als wesentlich für das Verständnis der Rolle von Kunst als Werkzeug für sozialen Wandel und gesellschaftliche Reflexion.
2020er-Jahre
Integration und Diversifikation
Die 2020er-Jahre sind das Jahrzehnt, in dem die KI endgültig aus ihrem Schattendasein tritt und sich in der Kunst etabliert. Daneben entdecken nicht nur Künstler, sondern eben auch Grafiker, Interessierte oder Werbeagenturen die faszinierenden Fähigkeiten der neuen KI-Programme.
Das Wichtigste zu diesem Jahrzehnt bezüglich Kunst und KI im Überblick:
– Pandemie beeinflusst Kunstthemen, Förderung digitaler und virtueller Kunstformen
– Zunehmende Integration von KI in der Kunst sowie neue Ausdrucksformen
– Diversität als zentrales Thema in der Kunst
– Street Art als Spiegel sozialer und politischer Veränderungen
– Wachsende Bedeutung von Online-Plattformen für den Bereich Kunst wie auch den Kunsthandel
Kunst der 2020er Jahre
Die Kunst der 2020er-Jahre ist geprägt von einer zunehmenden Verschmelzung von Technologie und traditionellen Medien, wobei digitale und interaktive Kunstformen an Bedeutung gewinnen. In dieser Zeit, die von globalen Herausforderungen wie der COVID-19-Pandemie und sozialen Bewegungen geprägt ist, reflektieren Künstler vermehrt aktuelle Themen wie Umwelt, Gleichheit und soziale Gerechtigkeit.
Banksy und Ai Weiwei bleiben weiterhin einflussreich, indem sie ihre Plattformen nutzen, um auf politische und gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen. Gleichzeitig gewinnen Künstler wie Refik Anadol und Anna Ridler an Popularität, indem sie die Grenzen zwischen Künstlicher Intelligenz und menschlicher Kreativität ausloten.
KI-Kunst der 2020er-Jahre
Die 2020er-Jahre markieren eine Ära, in der die KI-Kunst nicht nur an Popularität gewinnt, sondern auch zunehmend als integraler Bestandteil der zeitgenössischen Kunstszene anerkannt wird. Fortschritte in der KI-Technologie, insbesondere im Bereich des maschinellen Lernens, ermöglichen Künstlern, komplexe Werke zu schaffen, die bisherige Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen oftmals lassen.
Jetzt nutzen Künstler wie Refik Anadol zudem die Möglichkeiten der KI, um datengesteuerte, immersive Installationen zu erschaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch intellektuell stimulierend sind.
Ein weiterer bedeutender Künstler dieser Ära ist Mario Klingemann, ein Vorreiter in der Nutzung von neuronalen Netzwerken, der vor allem surreale Kunstwerke erschafft. Daneben wird Anna Ridler für Arbeiten bekannt, die maschinelles Lernen mit traditionellen Medien verbinden. Auch tragen Künstler wie Sofia Crespo mit naturinspirierten KI-Kunstwerken zur Erweiterung der künstlerischen Themenfelder generell bei.
WICHTIGE KÜNSTLER FÜR DIESES JAHRZEHNT
Sofia Crespo
Die KI-Künstlerin stellt sich und ihren künstlerischen Ansatz in diesem kurzweiligen Film vor.
Mario Klingemann
Auch wenn es die Lehrmeinung gibt, dass sich Kunst am Ende selbst erklären muss, nach dem Motto, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, so ist dieser Film zu einem Vortrag von Mario Klingemann dann die Ausnahme – die Sache ist halt unterhaltsam.
Mehr über Sofia Crespo
Sofia Crespo, eine Künstlerin mit Fokus auf KI und biologischen Formen, ist bekannt für ihre Arbeit, die die Schnittstelle von Natur und Technologie erkundet. Sie verwendet Künstliche Intelligenz, um AI-Kunst zu erschaffen, die oft an lebende Organismen erinnern. In der zeitgenössischen Kunstszene wird Crespo als eine der führenden Stimmen im Bereich der AI-Kunst angesehen. Ihre Werke, die die Grenzen zwischen biologischem Leben und künstlich generierten Formen verschwimmen lassen, fordern traditionelle Vorstellungen von Kunst und Natur heraus. Kritiker schätzen ihre innovative Herangehensweise, die neue Perspektiven auf die Rolle von KI in der kreativen und biologischen Welt eröffnet.
Mehr zu Mario Klingemann
Mario Klingemann, 1970 in Laatzen geboren, ist ein deutscher Künstler und Vorreiter im Bereich der AI-Kunst. Seine Arbeiten, die oft die menschliche Wahrnehmung und etablierte Ästhetik herausfordern, kombinieren Technologie und Kreativität auf innovative Weise.
In der Kunstszene wird Klingemann als wichtiger Akteur in der Entwicklung der AI-Kunst angesehen. Sein Einfluss erstreckt sich auf die Art und Weise, wie Künstliche Intelligenz in der kreativen Praxis eingesetzt wird, was wiederum bewusst tiefgehende Diskussionen über die Beziehung zwischen Mensch, Kunst und Maschine aufwirft. Kritiker loben Mario Klingemann für seine bahnbrechenden Ansätze, die durchaus vorhandenen Grenzen zwischen traditioneller Kunst und digitaler Innovation neu und ungewohnt definieren.
Ausblick
Tendenzen der Kunst des 21. Jahrhunderts
Wie wir sahen, übertrugen und modifizierten Kunstpioniere die Regeln der anerkannten Kunst auf das neue Feld der AI-Kunst. Das geschah in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und seit dem Beginn des neuen Jahrtausends tritt besagte Kunstform aus dem Schatten. Kunst schafft sich immer wieder neu ihre eigenen Gesetze und wird daher genauso radikal unser Kunstverständnis verändern, wie es vormals Picasso oder Dada im letzten Jahrhundert taten.
Noch ein weiterer Gedanke: Künstler sind zumeist intuitive Menschen, daher setzte sich die KI und die Digitalisierung beziehungsweise Anwendung von künstlicher Intelligenz bei diesen relativ spät durch. Aber jetzt sind sie da, die einfach zu bedienenden KI-Programme, welche imstande sind, unser Kunstverständnis sehr zu verändern.
Daneben ist der Einfluss der Digitalisierung auf die Kunstwelt spätestens in der globalen Pandemie immer deutlicher geworden. Das betraf zum einen die Arbeitsweise der Künstler und eigentlich noch viel mehr die Vermarktung der Kunstwerke, welche zunehmend digital und multimedial wird.
Damit deutet sich zudem eine neue Tendenz an, wonach das Kunstwerk in der Virtual Reality verbleibt. Dass mag verwirrend klingen, aber unsere Kinofilme, unsere Währungen wie auch Zeitungen finden bereits heute überwiegend in dieser Virtual Reality statt. Wie das dann genau bezüglich der AI-Kunst ausschauen wird? Das werden wir spätestens in den 2030er-Jahren genauer wissen.
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