Die Frage stellen sich derzeit nicht nur Musiker und bildende Künstler: Bedeutet das Thema KI und Zukunft, dass besagte KI den Künstler ersetzen wird? Zugleich docken daran noch andere Fragen an: Was ist mit KI und Bewusstsein? Was ist mit KI-Filmproduktion? Und ist es wahr, dass da eine neue Welt mit KI entsteht? Aber wir schauen nicht nur in die Zukunft, sondern zeigen auf, wie zügig heute ein professioneller Popsong inklusive professionellem Video entstehen kann.
Der Reihe nach: Die Künstliche Intelligenz hat einen Punkt erreicht, an dem nicht nur die technischen Verfahren und Werkzeuge, sondern auch die Berufe selbst sich wandeln. Vor zwei Jahren hätte kaum jemand geglaubt, dass KI-Musikvideos überhaupt möglich sind. Heute entwickelt sich die KI-Filmproduktion so rasant, dass sie klassische Methoden infrage stellt. Die Evolution der Kreativität findet nicht mehr nur im Tonstudio oder am Filmset statt, sondern an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine.
Wir stehen an einem Punkt, an dem der Mensch nicht mehr der alleinige Autor seiner Schöpfungen ist – eine Umstellung, die manche als technologische Befreiung, andere als kulturelle Dekonstruktion begreifen. Die Frage bleibt: Kann KI den Künstler ersetzen? Und wenn ja – was bedeutet das für die Kunst? Ach so, und wenn sie das kann, dann ist die Eingangsfrage nach KI und Bewusstsein eigentlich schon beantwortet.
Das Experiment in Sachen KI und Zukunft: KI-Songwriting und anschließende KI-Filmproduktion in weniger als einem Tag
Nun ja, es war ein Sonntag. Michael Mainka hatte einen freien Nachmittag, und die ersten Sonnenstrahlen des sich verabschiedenden Winters sorgten für gute Laune. Der Gedanke, dass die Welt schöner als im Winter sein könnte, brachte ihn auf eine Idee: Menschen aus der Zukunft betreten unsere Gegenwart und wundern sich, dass ihr genetischer Ursprung hier in unserer aktuellen Welt voller Umweltverschmutzung liegt. Ein Text entstand dazu, teils mit KI geschrieben, der dann in eine KI-Musiksoftware eingespeist wurde. Stilvorgabe: eine Mischung aus 70er-Jahre-Songwriting, Trance und Modern Pop. Nach insgesamt 45 Minuten war alles fertig, es war ein richtiger Popsong entstanden – und zwar ein sehr guter!
Der nächste Schritt: Bilder in Midjourney generieren. Um Klischees zu vermeiden, brauchte es Erfahrung – sowohl als Grafiker als auch im Umgang mit KI. Ein Dutzend hochwertiger Bilder zum Thema entstand in weniger als einer Stunde. Diese wurden mit guten Prompts (Anweisungsbefehlen) im KI-Filmprogramm Runway ML animiert. Der Haken: Die Erstellung einer fünfsekündigen Filmsequenz dauert rund fünf Minuten. Das ist langweilig, und vor allem stiehlt es die Zeit.
Der Kniff: Während noch die Filme in der langwierigen Entstehung waren, wurden zwei Bildstrecken bestimmt, die nicht filmisch weiterbearbeitet werden würden, sondern als Überblendungen dienen sollten. So konnte also mit zwei bereits fertigen Filmen und den Bildstrecken ein Teil des finalen Films erarbeitet werden, während munter neue Filmsequenzen aus dem KI-Filmprogramm „hereinpurzelten“.
Fazit: Am Ende war der Film in vier oder fünf Stunden fertig. Dabei ist klar: Ohne Auftraggeber mit Extrawünschen wäre das kaum möglich gewesen. Und doch zeigt dieses Experiment deutlich auf: KI und die Zukunft – das hat schon begonnen.
KI-Filmproduktion: Wie Hollywood bald überholt wird
Die KI-Filmproduktion entwickelt sich so schnell, dass die klassischen Drehmethoden schon bald antiquiert wirken werden. Genauer gesagt: Spätestens 2035 werden uns Fernsehfilme von heute technisch so veraltet vorkommen wie die Bonanza-Filme aus den 1960ern.
Was steckt hinter dieser Prognose? Während Künstliche Intelligenz und die entsprechende KI-Filmproduktion noch vor wenigen Jahren als Experiment galten, sind die Ergebnisse heute kaum noch von klassischen Produktionen zu unterscheiden. Wie wir gesehen haben, könnte KI zwar den Künstler ersetzen, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Vielmehr kommt es zu Kooperationen.
Betreten wir aber nun einmal die neu entstandene Welt mit KI: Szenen, die 2024 noch künstlich wirkten, nähern sich aktuell, also Anfang 2025, rasant dem Niveau professioneller Filmkunst. In Sachen KI und Zukunft erwarten Experten, dass KI-generierte Szenen bereits in wenigen Jahren in Hollywood-Produktionen integriert werden und bereits im nächsten Jahrzehnt so weit sein werden, dass sie einigen Hollywood-Produktionen ihren kreativen Stempel aufdrücken. Wer sich diese Entwicklungen genauer ansieht, erkennt schnell: Eine neue Welt mit KI ist dabei, die Regeln der Filmindustrie umzuschreiben.
Die neue Welt mit KI:
KI und Bewusstsein
KI und Bewusstsein bleiben ein Schlüsselthema. Ebenso wird uns die Frage, wo die Maschine aufhört und wo der Mensch beginnt, noch lange begleiten. Möglicherweise wird man irgendwann vergessen, sie zu beantworten, weil der Mensch sich selbst besser erkennt – als das, was er ist: ein Erfinder und Gestalter – auch ohne KI und Werkzeuge, sondern einfach nur mit seinem Geist.
Bis dahin können wir zur Frage „Wird KI den Künstler ersetzen?“ heute schon sagen, dass die KI dem Künstler viel Arbeit abnehmen wird – so, wie es das Piano oder der Pinsel über Jahrhunderte auch getan haben. Vorerst wird die KI deutlich mehr als ein intelligentes Werkzeug sein, aber es kann auch der Tag kommen, sagen wir in zweihundert Jahren, an dem der Mensch die KI nicht mehr benötigt. Der Homo sapiens hat dann ausgelernt, hat sich verändert – und er kann auf die KI aus verschiedenen Gründen verzichten. Der einfachste Grund hierbei: Er hat seine Gier abgestellt, woraufhin er feststellt, dass er alles hat und bereits im Paradies lebt.
Klar ist aber heute schon: Die Kunst der Zukunft wird anders beziehungsweise eine andere sein. Und vielleicht steckt in dieser Veränderung das Besondere an dem Thema KI und Zukunft. Man bedenke: Noch nie hatte der Mensch eine intelligente Hilfe, die seine logischen Fähigkeiten bei weitem überschreitet.
Und zuletzt noch die Frage: Kann KI den Künstler ersetzen? Die Antwort lautet: Nein, zumindest wird KI nicht den menschlichen Künstler ersetzen.
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