Strange Visit

Strange Visit: Eine eigenartige moderne Fabel

Strange Visit? Daran musste man sich weltweit die letzten Jahrhunderte in der Tat gewöhnen. Da mag es nun überraschen, dass dieser Film namens „Strange Visit“ mit einem ähnlichen Thema doch ganz anders daherkommt: Da sind also Besucher, die zu Besuch kommen, um darauf „wirklich“ wieder so zu verschwinden, wie sie zuvor gekommen sind. Neugierde treibt sie also an und daneben wollen sie nichts verkaufen, kaufen oder für umsonst erhalten. Nein, sie kommen einfach nur so, um sich lediglich ein wenig an diesen verrückten Menschen zu erfreuen.

Andererseits entstand die Idee zum Film spontan und damit ohne in die eine oder andere ästhetische, erzählerische oder politische Richtung tendieren zu wollen. Mehr noch, das Ganze ist in etwa wie eine klassische Musikkomposition entstanden: Es gab eine Art Thema, also fremde Wesen, welche irgendwie in unsere Welt treten. Darauf wurde dann geschaut, wie sich das entwickeln könnte.

Daneben liegt etwas Uraltes in der Idee: Nun ja, das ist sogar so alt wie das Leben selbst: Irgendwann betritt jedes Lebewesen diese oder eine andere Welt, einfach so – also so ähnlich wie ein Schauspieler die Theaterbühne. Und dann? Dann sind wir da, wir Lebewesen in einer dieser möglichen Weltbühnen – um ein wenig zu verweilen und darauf wieder zu verschwinden, wohin auch immer.

Um zum Schluss zu kommen: All das Beschriebene liegt im Film und doch will er eigentlich nur auf seine leicht schrullige Art unterhalten. Somit lautet der letzte Satz dieses kleinen Essays: Gute Unterhaltung.

 

 

 

Strange Visit: A Peculiar Modern Fable

Strange Visit? Indeed, humanity has had to get used to this over the past centuries. So it may come as a surprise that this film called „Strange Visit,“ with a similar theme, presents itself quite differently: There are visitors who come to visit and then „truly“ disappear just as they came. Curiosity drives them, and besides that, they do not want to sell, buy, or receive anything for free. No, they simply come to enjoy these crazy humans a bit.

On the other hand, the idea for the film arose spontaneously and without wanting to lean in any aesthetic, narrative, or political direction. Moreover, the whole thing came about somewhat like a classical music composition: There was a kind of theme, namely strange beings who somehow enter our world. Then it was observed how this could develop.

Additionally, there is something ancient in the idea: Well, it is as old as life itself: At some point, every living being enters this or another world, just like that – similar to an actor stepping onto the theater stage. And then? Then we are here, we living beings, on one of these possible world stages – to linger a little and then disappear again, wherever.

To conclude: All of the described lies within the film, and yet it merely aims to entertain in its slightly quirky way. Thus, the final sentence of this little essay is: Enjoy the show.

 

Michael Mainka
Hamburg, 26.05.2024