Kaffee trank der Mensch nicht schon immer. Eigentlich beginnt die Geschichte im 15. Jahrhundert im Jemen, aber erst in Europa wurde dann der heutige Kaffeefilter passend entwickelt. Während uns heute vollautomatische Filterkaffee Maschinen verwöhnen, lohnt sich trotzdem der Blick auf Themen wie bester Handfilter oder Kaffeekaraffe.

Collage aus den 50er-Jahre aus der Küche und Utensilien wie Kaffeekanne mit Filterkaffee. Tassen + Kaffeefilter, Handfilter und im Hintergrund Kaffeekaraffe

Entwicklung der Kaffeefilter

Sufi-Mystiker im Jemen hatten im 15. Jahrhundert die belebende Wirkung des Kaffees erkannt – und im Laufe des 16. Jahrhunderts breitete sich dann der Konsum von Kaffee über die arabische Welt, Persien, die Türkei und Nordafrika aus. Kaffeehäuser, auch Kaveh Kanes genannt, wurden schnell zu gesellschaftlichen Zentren.

Rund hundert Jahre später, im 17. Jahrhundert, fand der Kaffee seinen Weg nach Europa und stieß auch hier auf großen Zuspruch. Zunächst wurde das Kaffeegetränk auf ähnliche Weise wie zuvor in seinen Herkunftsländern zubereitet, daher kochte man Kaffeepulver und Wasser lediglich auf.

Mit der Zeit begannen die Europäer dann mit verschiedenen Braumethoden zu experimentieren. Schließlich wurde im 19. Jahrhundert die sogenannte Perkolationsmethode entwickelt, bei der heißes Wasser durch das Kaffeepulver gepresst wurde, um einen stärkeren und klareren Kaffee zu erzeugen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Handfilter für Kaffee, auch bekannt als Pour-Over-Kaffeebereiter
oder manueller Tropffilter, von 
Melitta Bentz entwickelt. Melitta Bentz.

5oer-Jahre
Der Hauptzweck des Kaffeefilters besteht darin, Kaffeesatz vom aufgebrühten Kaffee zu trennen, um ein klares Getränk zu erhalten. Außerdem ermöglicht der moderne Filter eine gleichmäßige Extraktion des Kaffees, wodurch Bitterstoffe reduziert werden.

In den 50er-Jahren war diese Technik prinzipiell ausgereift und von da bis in die 1980er-Jahre erlebte der Filterkaffee in den westlichen Ländern seine Hochphase. Er war in fast jedem Haushalt zu finden und hatte sich zu einem Symbol für geselliges Zusammensein entwickelt.  

Aktuell und Ausblick

Auch wenn der Filterkaffee in den 1990er Jahren durch Trends wie Espresso und Cappuccino etwas in den Hintergrund rückte, erlebt er heute seine Renaissance. Insbesondere jüngere Generationen und trendbewusste ‚Coffee Nerds‘ entdecken den Geschmack von gut gemachtem Filterkaffee wie alte Methoden wie etwa den Handfilter neu.

Junges Paar, USA in 50er-Jahre vor Kaffeekanne mit Filterkaffee und Tassen und Kaffeefilter, Handfilter und im Hintergrund Kaffeekaraffe

Melitta Bentz und der Melitta-Filter

Obwohl sich der Kaffee schnell durchsetzen konnte, blieb Kaffeesatz im Getränk als Problem bestehen. Die Lösung für dieses Problem kam im frühen 20. Jahrhundert in Gestalt des Papierkaffeefilters beziehungsweise Handfilters, erfunden von der deutschen Hausfrau Melitta Bentz im Jahr 1908.
Sie suchte nach einer Möglichkeit, einen klaren, satzfreien Kaffee zu brühen und kam auf die Idee, Löcher in den Boden eines Messingtopfes zu stechen und ihn mit einem Blatt Papier aus ihrem Schulheft zu bedecken. Das Ergebnis war ein revolutionäres Brauverfahren, welches die Kaffeewelt enorm verändern sollte. Angespornt von ihrem Erfolg, gründete Melitta Bentz kurze Zeit später die Firma Melitta, die sich auf die Produktion von Kaffeefiltern und Filterpapier spezialisierte.

Der Papierkaffeefilter machte den Weg frei für eine ganze Reihe von Filterkaffeemaschinen und wurde zu einem unverzichtbaren Werkzeug in Küchen auf der ganzen Welt. Er bot eine einfache, saubere und effiziente Methode zur Zubereitung von Kaffee und prägte maßgeblich die Art und Weise, wie wir heute Kaffee trinken. In Deutschland ist Melitta immer noch eine der bekanntesten Marken für Kaffeefilter und gemahlenen Kaffee.

Das traditionelle Melitta-System

Einwegkaffeefilter sind aus Filterpapier gefertigt und werden in einen Filterhalter eingesetzt. Nach dem einmaligen Gebrauch werden sie entsorgt. Dank ihrer kleinen Poren, gebildet durch ein Netz aus Cellulosefasern, können sie auch fein gemahlenes Kaffeepulver filtern. Letzteres unterscheidet sie von Dauerfiltern.

Es gibt zwei gängige Größensysteme für Einwegfilter. Das traditionelle Melitta-System hat verschiedene Größen, wobei jede Größe für eine bestimmte Anzahl von Tassen Kaffee ausgelegt ist. Hier musste man das Wasser oft in mehreren Schritten hinzufügen, was als Nachteil angesehen wurde.

1965 führte Melitta das „1×…“-System ein, bei dem die Filter so groß sind, dass das gesamte Wasser auf einmal hinzugefügt werden kann. So wird das manuelle Aufbrühen von Kaffee fast genauso bequem wie das Verwenden einer Kaffeemaschine. Trotz des Erfolgs von Kaffeemaschinen sind beide Größensysteme heute noch im Einsatz.

Zusätzlich gibt es noch weitere Filtergrößen von Melitta für spezielle Bedürfnisse, wie etwa Pyramidenfilter oder Teefilter. Interessant ist der Umstand, dass der Begriff „Filtertüte“ eine geschützte Markenbezeichnung von Melitta ist. Daher nutzen andere Hersteller lediglich ähnliche Begriffe wie Filterpapier oder Kaffeefilter und konzentrieren sich meist auf die beliebtesten Größen. 

Oftmals wird die Frage gestellt, wer die besten Kaffeefilter und die besten Papierfilter anbietet. Die diesbezüglichen Antworten sind schwer, weil es mittlerweile nicht mehr den einen Kaffeegeschmack für alle gibt. Anders gesagt: Entdecken Sie ganz persönlich ihren besten Kaffeefilter beziehungsweise besten Papierfilter. Es lohnt sich!

 

Erste Phase des Unternehmens Melitta


Nach ihrer Erfindung des Handfilters gründete sie mit ihrem Ehemann Hugo Bentz die Firma Melitta in Dresden. Zunächst produzierten sie Filter und Filterpapier in Handarbeit in ihrer Wohnung, aber die Nachfrage stieg schnell, sodass sie expandieren mussten.

Die Firma Melitta wuchs rasch, und die Familie profitierte natürlich von ihrem Erfolg. Sie zogen in ein größeres Anwesen und verlegten das Unternehmen aufgrund des wachsenden Geschäfts mehrmals. Melitta wurde nicht nur für Filter und Handfilter zu einer bekannten Marke – und expandierte schließlich international.

Entwicklungen zweite Hälfte 20. Jahrhundert


Unter der Leitung von Melitta Bentz und später ihren Söhnen Horst und Willy Bentz führte das Unternehmen Melitta viele Innovationen ein, darunter den ersten Kaffeefilter aus Papier und den ersten Filterhalter aus Porzellan. Das Unternehmen experimentierte ständig mit neuen Materialien und Designs, um den Kaffeefilter zu verbessern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung Ostdeutschlands und damit auch Dresdens durch die sowjetische Armee flohen die Söhne von Melitta Bentz, Horst und Willy Bentz, in den Westen. Sie siedelten das Unternehmen in Minden, Westfalen, an. Hier entwickelte es sich zu einem international agierenden Unternehmen in Familienbesitz und hat bis heute seinen Hauptsitz. Auch gibt es in Minden das ‚Melitta-Haus‘, welches unter anderem über die Geschichte des Unternehmens und die jeweiligen Melitta Produkte weitergehende Informationen bietet.

Zwei Frauen in 50er-Jahre Küche, vor Kaffeekanne mit Filterkaffee und Tassen sowie Kaffeefilter, Handfilter und im Hintergrund Kaffeekaraffe

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Dauerfilter

Dauerfilter präsentieren sich üblicherweise in der Form eines Wasserreservoirs, dessen Boden von Löchern durchzogen ist. Gelegentlich sind sie zusätzlich mit einem Deckel ausgestattet, und einem Stempel, der das Aufwirbeln des Kaffeepulvers beim Hinzufügen des Wassers effektiv unterbindet.

Es gibt ebenso Varianten dieser permanenten Filter, die aus flexibler Metallfolie oder einem feinen Kunststoffnetz gefertigt sind. Nachdem der Kaffee zubereitet wurde, lassen sich diese dauerhaften Filterelemente einfach reinigen und stehen somit für den wiederholten Gebrauch bereit.

Manche Modelle bieten sogar noch mehr Funktionalität und Komfort. Sie sind speziell darauf ausgerichtet, das volle Aroma des Kaffees zur Entfaltung zu bringen und gleichzeitig eine umweltfreundliche Alternative zu den herkömmlichen Einweg-Papierfiltern darzustellen. Die robuste Bauweise und die Verwendung langlebiger Materialien gewährleisten eine lange Lebensdauer, was sie zu einer wirtschaftlichen Wahl für Kaffeeliebhaber macht. Obendrein tragen Benutzer durch die Vermeidung von Einwegprodukten aktiv zum Umweltschutz bei. So kombinieren Dauerfilter auf elegante Weise Funktion und Nachhaltigkeit.

Vietnamesischer Phin Filter

Manche Westler welche Vietnam einmal besucht haben, kennen den vietnamesischen Phin Filter bereits. In Ostasien ist er ein traditionelles Werkzeug zur Kaffeezubereitung und besteht aus Edelstahl oder Aluminium. Besonders zeichnet den Filter sein einfaches und zugleich effektives Design aus.

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Der Phin Filter setzt sich aus vier Teilen zusammen: einer runden Kaffeekammer mit gelochtem Boden, einem dicht schließenden Deckel, einer Pressplatte und einer Auffangschale. Die Kaffeekammer wird direkt auf ein Glas oder eine Tasse gesetzt, in die der Kaffee tropfen kann.
Um Kaffee mit dem Phin Filter zuzubereiten, gibt man grob gemahlenen Kaffee in die Kammer und drückt ihn leicht mit der Pressplatte an. Anschließend wird heißes Wasser hinzugefügt und der Deckel aufgesetzt. Der Kaffee tropft langsam durch die Löcher im Boden der Kammer, was zu einem kräftigen und aromatischen Gebräu führt. Der Prozess selbst dauert etwa 4-5 Minuten. Der derart zubereitete Kaffee ist stark und intensiv und weist oftmals einen süßen oder leicht nussigen Geschmack auf

Indischer Dauerfilter

Der indische Dauerfilter, auch bekannt als „Kaapi“ oder „South Indian Coffee Filter“, ist ein unverzichtbares Utensil in vielen südindischen Haushalten. Er besteht aus zwei Edelstahl- oder Messingteilen: einem oberen zylinderförmigen Gefäß mit einem gelochten Boden und einem unteren Gefäß, das den gefilterten Kaffee auffängt. Zwischen beiden Teilen befindet sich eine Pressplatte mit einem zentralen Stiel, die den Kaffee komprimiert und einen gleichmäßigen Fluss des Wassers durch das Kaffeepulver gewährleistet.

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Die Zubereitung im indischen Dauerfilter beginnt mit dem Einlegen einer großzügigen Menge fein gemahlenen Kaffees in das obere Gefäß, gefolgt vom Andrücken mit der Pressplatte. Danach wird heißes Wasser hinzugefügt und der Deckel aufgesetzt. Der Extraktionsprozess dauert etwa 6-8 Stunden, woraus ein sehr starker Kaffee, ‚Decoction‘ genannt, resultiert.

Dieser wird dann in einem Verhältnis von etwa 1:3 oder 1:4 mit heißer Milch und Zucker gemischt, um den charakteristischen südindischen Filterkaffee zu erhalten, der für seinen reichen Geschmack und sein kräftiges Aroma bekannt ist.

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Vom Handfilter bis zur Kaffeekaraffe:
wichtige Kaffeefilter
außerhalb des Mainstreams

Es gibt mehrere Unternehmen, die mit Melitta im Kaffeefilter- und Kaffeezubehörmarkt konkurrieren, dies gilt Deutschland als auch international. Einige der bekanntesten Konkurrenten sind:

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Hario – einer der besten Filter
Das japanische Unternehme ist besonders für seinen V60 Kaffeefilter bekannt. Er gilt als einer der besten Handfilter und hat in den letzten Jahren unter Kaffeeliebhabern und Baristas große Beliebtheit erlangt. Dieser Umstand gilt insbesondere in der dritten Welle der Kaffeekultur. Der V60 Handfilter zeichnet sich durch sein spezifisches Design wie auch die konische Form besonders aus.


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Chemex Kaffeekaraffee
Ein US-amerikanisches Unternehmen, das für seine stilvolle und charakteristische Kaffeekaraffe mit integriertem Filter bekannt ist. Die entsprechende Kaffeekaraffe von Chemex hat ein ikonisches Design und ist sowohl in Kaffeebars als auch in vielen Haushalten sehr beliebt.


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Kalita
Ein weiteres japanisches Unternehmen, das für seine ‚Wave‘-Kaffeefilter bekannt ist. Im Gegensatz zum Hario V60 hat der Kalita Wave eine flache Unterseite, was zu einer anderen Extraktion führt.


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Bodum
Ein dänisches Unternehmen, das zwar nicht direkt für Papierkaffee-Filter bekannt ist, aber verschiedene Methoden zur Kaffeezubereitung anbietet, darunter die French Press und Pour-Over-Systeme.

 

Stirbt leider aus: Kaffeesatz als Wahrsagemittel:

Ob man den Niedergang des Kaffeesatzlesens auch beim Lesen des Kaffeesatzes feststellen kann? Das steht in den Sternen, aber dank der vielen modernen Kaffeemaschinen ist das Lesen im Kaffeesatz derzeit auf dem Rückzug. Eigentlich ist das schade.

Trotzdem: In einigen Kulturen wird nach wie vor Kaffeesatz verwendet, um die Zukunft vorherzusagen, eine Praxis, die als Tasseografie bekannt ist.

So geht es: Nachdem jemand eine Tasse Kaffee getrunken hat, dreht er die Tasse um und lässt den verbliebenen Kaffeesatz auf einem Teller oder in der Tasse trocknen. Ein Wahrsager oder die Person selbst interpretiert dann die Muster, die der Kaffeesatz hinterlassen hat. 

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