
Künstler Eero Lumikorpi
So ist er, wie er ist
Es gibt Künstler, die planen ihre Laufbahn wie ein Schachspiel. Und dann gibt es Eero Lumikorpi. Er ist Finne und plante gar nichts. „Ich wollte eigentlich Meeresbiologe werden“, sagte er uns in seinem Loft in New York, während er mit einem Cuttermesser einen Apfel schälte, als stünde er vor einer Leinwand und der besagte Cutter wäre sein Pinsel. „Aber das Meer war zu laut. Und die Biologie zu genau.“
Also begann er zu malen. Zuerst auf Pappe, dann auf Holz, dann auf dem Boden seines Badezimmers, bis ein Wasserschaden ihm die ersten Werke wegnahm – aber ihm die Erkenntnis brachte: Kunst ist vergänglich, also mach sie lieber so, dass sie wenigstens laut genug ist. Seine frühen Werke seien, so sagt er selbst, „verschnupft gewesen“. Viel Grau, viel Kratzen, wenig Vertrauen. Dann kam Paris. Dann kam New York. Dann kam ein alter Mann aus Boston, der ihm sagte, dass seine Bilder ihn an vertonte Gedichte erinnern. Eero betonte – der Apfel war inzwischen verspeist – „ich habe das nicht sofort verstanden, bin ja nicht doof, aber …“. Aber? Seitdem malt er in Versen – und manchmal malt er die mit verbundenen Augen. Das geht.
Was ihn heute noch ausmacht? Eine Linie, die immer knapp daneben liegt und eben kein Mainstream ist. Und, Farben, die beleidigt wirken. Und Titel, die keine sind, sondern kleine Rebellionen: Das Gegenteil von Heute. Ungefähr mittendrin. Oder auch: Keiner von uns ist ein Donnerstag. Seine künstlerische Entwicklung, so schrieb das MOMA, sei ein langsames Entblättern. Dem fügen wir noch hinzu: Aber nicht wie bei einer Blume. Eher wie bei einer Zwiebel: Schicht für Schicht – und manchmal mit Tränen – oder Krämpfen.
„Das Leben ist nicht immer aus finnischem Pudding“, würde Eero Lumikorpi dazu sagen – und anfügen, dass es ihn gar nicht gibt. Jener Mann, der ihn entdeckte, sagte damals, er solle seine Geschichte so erzählen, wie sie hier steht. Eero nickte. Es liegt doch auf der Hand, denn er selbst, Eero Lumikorpi, ist ein Kunstwerk, eines, das es gar nicht geben dürfte. Egal. Es wird noch viel mehr Bilder, Ausstellungen, Sonderausstellungen, Editionen und Events vom real nicht so ganz wirklich existierenden Eero geben. Versprochen. Das heißt auf Finnisch: luvattu.
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Autor:
Michael Mainka
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