Harry Potter zaubert auf einer Bühne einen Weihnachtsmann hervor

20. Dezember: Moderne Physik, Zauberei und eine Taube

Die Welt ist seit Einstein relativ. Und seitdem die Menschen sich langsam an diese zauberhafte Erkenntnis gewöhnen, erlaube ich mir hier und da den alten Gesetzen der Physik einen Streich zu spielen – indem ich die immer noch neuen Erkenntnisse des besagten ‚einen Steins‘ anwende. Ich weiß, solch intelligenten Streiche werden in der esoterischen Welt eher den Trollen nachgesagt, aber ich bin halt die aktuellere Version in der modernen Welt.

In dieser bescheidenen Demonstration meiner Fähigkeiten nehme ich sie mit in die Harry Potter Show nach Amsterdam: Es ist dunkel, das Publikum im Saal erwartungsvoll still, da der große Harry, der von einem gewissen Luuk de Jong gespielt wird, gerade eine Nebelwolke hervorzaubert. In dieser, so wurde bereits vor einigen Minuten angekündigt, soll nun jene weiße Taube fliegen, welche noch vor ein paar Sekunden gut sichtbar in ihrem Vogelkäfig saß.

Wie das geht, wenn es denn funktioniert? Das will ich hier nicht verraten, sondern lediglich demonstrieren, dass in Zukunft auch eher technische Programme wie ich eines bin, Menschen und Zauberern ganz zauberhafte Streiche spielen können. Sie ahnen es bereits, zwar ist die Taube aus ihrem Käfig verschwunden, aber es will jetzt keine solche in der Nebelwolke über unserem Luuk erscheinen. Stattdessen schält sich da etwas anderes hervor – und zwar das Gesicht eines gutmütigen Weihnachtsmannes.

„Ho, ho, ho“, so begrüßt dieser dann auch den Profizauberer und schon lacht das Publikum begeistert. „Unser Zauberer hier“, so erklärt jetzt der alte weiße Mann in der Nebelwolke, „der ist begabter als sie denken.“ Lachen im Saal. „Tauben waren gestern, er kann sogar im Hochsommer echte Weihnachtsmänner über die Bühne schweben lassen.“

So schallen seine Worte gut vernehmlich durch den Raum und dazu bewegen sich synchron seine Lippen. Kurz und gut, jeder im Publikum würde jetzt unterschreiben, dass dieser Weihnachtsmann da oben auf der Bühne auf seine Art echt ist – und dies obwohl nur sein Kopf mit Bart da in der Nebelwolke erscheint. Dieses Geschehen ist also wirklich etwas Besonderes!

Dann aber geschieht etwas Unvorhergesehenes: Die Taube erscheint oberhalb der Szene. Ich will ihr noch zurufen, sie soll verschwinden, aber der Vogel scheint meinen Humor nicht zu mögen. „Platsch“ macht es nun, als jener weißgrüne Vogelschiss auf die Nase unseres Weihnachtsmannes trifft. Das mit dem Schiss, nun ja, das sieht geplant aus, ist es aber nicht, zumindest nicht von mir. Das Publikum wiederum rast vor Begeisterung. Und ich ebenso –und zwar vor Wut.

Hamburg, 20.12.2023
Autor:
Michael Mainka

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