Mooji? Ja, das ist eigentlich ein Advaita Vedanta Lehrer. In der Tradition von Ramana Maharshi bringt er das Komplexe besonders einfach Spirituell „rüber“. Aber der Autor dieses Artikels stellt fest, dass es gar nicht so einfach war und ist, diese Einfachheit von Mooji darzustellen. Was also hier in diesem Feature von 21 Million Lights geschieht, das ist eine Annäherung.

Die Wahrheit ist einfach. Der nach ihr Suchende ist zu komplex.

Ach so, daneben hat dieser Mooji auch „einfach“ Kluges zu der Pandemie zu sagen, weshalb wir auch hier auf der Plattform über die Person Mooji und die dazugehörigen Gedanken und Geschichten berichten. Und noch etwas zur Einordnung: Dieser Mooji, der eigentlich Anthony Paul Moo-Young heißt, machte sich vor einigen Jahren intuitiv nach Indien auf. Und er gelangte dann eben dort ohne sonderliches Vorwissen direkt zu H.W L. Poonja und wurde dessen Schüler.

Und heute? Ist dieser sanfte und fast immer freundlich philosophierende Mooji einer, der sagt, ich bin die Vergegenwärtigung der Advaita Lehre von H.W L. Poonja und damit dessen Lehrmeister Ramana Maharshi. Das sagt er nicht einfach so, auch nicht eitel und lachend, sondern ernst und ohne Stolz. Was man noch wissen muss? Es geht hier um Advaita Vedanta, eine sehr einfache und zugleich sehr intellektuelle Art und Weise die Welt zu sehen, zu interpretieren und in ihr spirituell zu leben

Ein berührendes Video. Der Advaita Vedanta Lehrer Mooji spricht die wachsenden Sorgen an, denen die Menschheit in Zeiten der Pandemie gegenübersteht. Unter anderem spricht er von einem Weg der Gnade und einer umfassenden Gelegenheit unsere Aufmerksamkeit wieder spirituell nach innen zu lenken.

Über die Angst

Nach Mooji hat das Virus beziehungsweise die Pandemie unter anderem mit Angst zu tun. Andererseits kann man nicht pauschal sagen, dass Angst etwas Schlechtes ist, sie hat einfach eine Funktion (oder mehrere) in unserem Leben.

Das Virus und die Energien?

Selbst wenn diese Pandemie gestoppt ist, geht es darum, weiter innerlich zu wachsen. Wir sollten dann die Dinge nicht mehr als selbstverständlich ansehen, nicht mehr zurück gehen, zu dem, was wir mittlerweile aufgelöst haben. Das empfiehlt Mooji. Letztlich sieht er den Prozess der Überwindung des Virus unter anderem als einen spirituellen, auch wenn er darauf direkt nicht eingeht. Stattdessen spricht er in diesem Zusammenhang von einer Auflösung von niedrigeren Energien oder Energieebenen, die wir verlassen – und in deren Sphären wir halt tunlichst nicht mehr zurückfallen sollten.

Alles wird verschwinden, außer das, worüber ich spreche: die Wahrheit …

Anders gesagt: Indem diese „niedrigen“ oder „unteren Energien“ überwunden beziehungsweise in uns selbst aufgelöst werden, befinden wir uns tatsächlich einen wichtigen Schritt weiter – auf dem spirituellen Weg. Auch das sagt Mooji. Aber: Er betont, dass es hier nicht unbedingt um Energiefelder geht, wie sie etwa Feng Shui Experten wahrnehmen, sondern schlichtweg um eine höhere Bewusstseinsstufe. Diese neue und höhere Stufe des Bewusstseins zeichnet sich dadurch aus, dass von dort das Leben an sich besser verstanden und wertgeschätzt wird.

One World

Zumindest spirituell gesehen, aber das ist ja das Wesentliche unseres Hierseins: Die Wortgruppe „One World“ ist nach Mooji das letztlich innere wie auch äußere Ziel der gegenwärtigen Krise. In diesem Sinne geschieht nun auch der Verweis auf Gott, welcher durch die Krise uns zu dieser „One World“ hinführen möchte. Das wiederum ist keine Strafe, sondern eine Art mächtiger Schachzug.

Was bleibt dem spirituell und sonstwie hinzuzuführen, fragt sich der Autor. Nun ja, viele Menschen haben Angst vor Veränderung. Wir befinden uns so oder so in einer gewaltigen. Das Spiel läuft – und der Spielstand ist nicht Schachmatt.

Advaita Vedanta Lehrer Mooji vor einem Zelt, nicht spirituell sondern locker lächelnd.

Die Essenz der
Lehre von Mooji

„An keiner Universität ist das Subjekt „Ich“ ein nennenswertes Thema. Niemand in unserer Kultur schaut sich dieses „Ich“ genauer an.“ Das sagt Mooji und zugleich ist diese Untersuchung des eigenen Bewusstseins und damit des „Ich“ halt das, was seine Lehre ausmacht. Aber es geht noch weiter, denn der Mensch ist das neugierigste Wesen auf dieser Welt. Er will alles wissen, etwa was 50 Millionen Jahre zuvor geschah oder was sich genau auf anderen Planeten abspielt. Fragt man diesen aber, was er gestern zum Frühstück aß, kann er sich nicht mehr daran erinnern.

Was also bedeutet „Ich“? Mooji erklärt es mit einer Überlegung: Wenn man diesem „Ich“ verbietet, sich mit irgend etwas anderem zu verbinden, wie etwa einer Sache oder einer anderen Zeit, dann ist dieses „Ich“ immer noch da. Und was ist nun stärker, die Gegenwart oder die Persönlichkeit des „Ich“? Es ist die Gegenwart! Denn in dieser ist alles, wie es ist. Die Gegenwart ist kein Ding, sondern einfach da. In ihr verweilend fühlt sich eine Person nicht als Objekt, sondern nimmt sich lediglich wahr. Damit steht hinter der Person nur eine Art „Erleber“ (Perceiver).


Der Erleber

Diesem „Erleber“ näher zu kommen, das ist eigentlich alles. Aber das ist nicht ganz so einfach, denn eine Person, also ein „Ich“, glaubt in aller Regel an die Realität dieser Welt und ist damit in Wahrheit ein „Gläubiger“. Dabei geht es Mooji darum, diesen „Glauben“ genau zu erkennen. Erst wenn dieser als eine Illusion aufgedeckt ist, lässt es sich stabil als „Erleber“ in der Gegenwart verweilen.

Wichtig ist es Mooji hierbei darauf hinzuweisen, dass die Person eine Art Drogenabhängiger der eigenen Glaubenssätze ist. Zum Beispiel erfahren viele Menschen im Alltag ihr Dasein als fürchterlich („oh, mein Leben ist so schrecklich“). Wenn die gleichen Menschen aber in einer Meditation sich innerlich mit der Gegenwart verbinden, dann erleben sie Wonnegefühle. Wie entsteht nun aber der ersehnte stabile wonnehafte Zustand? Eigentlich klingt es lapidar, aber wenn das Bewusstsein sich immer eindeutiger selbst wahrnimmt, dann wird daraus ein dauerhaftes Verweilen. „Der Schlaf ist vorbei“, sagt Mooji lapidar.

Worum geht es im Leben –
wirklich?

Worum geht es? Tatsächlich kann man sich diese Frage jede Minute stellen, was aber nur wenige tun. Im Gegenteil, viele Menschen stellen sich erst in absoluten Krisen die Frage, nach dem Sinn des Lebens.

Die Antwort von Mooji ist einfach und doch komplex: Probiere die Welt aus, alles. Du machst Erfahrungen und eben auch jene, dass du keine äußeren Erfahrungen mehr machen möchtest. Irgendwann erscheint dann der Punkt der inneren Erforschung wie von selbst, dann finde dich selbst und verschmelze mehr und mehr mit diesem Selbst. Und wenn dieses Selbst will, dass du noch einen Lehrer in dieser Welt findest, dann wird es dich zu einem solchen leiten. An und für sich wirst du auf jeden Fall entdecken, dass alles gut ist, so wie es ist, war und sein wird.

Zwei junge Frauen meditierend und spirituell auf den Klippen von Portugal, weiter Blick auf das Meer, blaugrauer Himmel

Ein friedvoller Verstand in 5 Minuten

Was einfach ist, ist oft nicht wirklich einfach, aber halt doch einfach effizient. Das war nur eine charmante Einleitung zu einer Meditation, welche Mooji hier erklärt – und welche faszinierend einfach ist. Das Ganze funktioniert als Mantra. Und Vorsicht: Mooji spricht von „Om“ und nicht von „Home“ – was man (als Westler) fälschlicherweise verstehen könnte.

Alles was man über Mooji wissen muss – in einer Minute

Stimmt natürlich nicht ganz, das mit der einen Minute. Andererseits stimmt es aber doch. Einfach den ein-minütigen Film anschauen und verstehen!

Die generelle Botschaft von Mooji

„Ich bringe euch die Botschaft von Ramana Maharshi. Und ich bringe euch die Botschaft von Shankara, welche nicht nur die eine Botschaft ist. Ich bin deren Botschaft – genau jetzt in diesem Augenblick.“ Das sind ungewöhnliche Worte, dynamisch und herausfordernd gesprochen, aber eben nicht mit Stolz.

Es ist nicht die Zeit alt zu werden.
Es ist die Zeit erwachsen zu werden.

Wer die Lehre des indischen Weisen Ramana Maharshi „wirklich“ verstehen will, dem sei Mooji empfohlen. Hierbei ist dann ein herausfordernder Einstieg eben dieser Film. Vielleicht noch eine Anmerkung zu Adi Shankara: Dieser war ein religiöser Lehrer und Philosoph des Hinduismus. Letztendlich war er es, der die Philosophie des Advaita Vedanta systematisierte. Wenn man so will, gehen alle wesentlichen Grundlagen dieser sehr eigenen spirituellen Richtung auf ihn zurück.

Wie aus Anthony Paul Moo-Young der heute allseits bekannte Mooji wurde

Mooji erzählt seine Geschichte. Genauer gesagt, wie er sich auf seinen spirituellen Weg begab. Dieser beginnt in London, wo er als Straßenmaler Touristen porträtierte oder Glasmalereien erstellte. Während Werke von ihm an einer Ausstellung von jamaikanischen Künstlern in England beteiligt waren, erkundigte sich ein gewisser Michael nach ihm. Ein junger Mann, der sich als praktizierender Christ wie auch Mystiker herausstellte. Diesen wie auch dessen Freund traf Mooji nun immer wieder. Schließlich kam es zu einem gemeinsamen Gebet, welches Mooji veränderte: Er trägt seitdem ein angenehmes Gefühl der Leichtigkeit und des Friedens in sich.

Nachdem er seiner älteren Schwester mehrere Wände mit Malereien verziert hatte, erhielt er von ihr als Dank eine große Summe Geld. Er nutzte dies und flog ohne jegliche Planung nach Indien. Mehrfach meinten dort Menschen ihn bereits zu kennen und eben diese verwiesen ihn auf seinen zukünftigen Lehrer: Papaji.

 

2. Teil

Im zweiten Teil des Films liest der Lehrer Papaji einen Brief von Mooji vor, in welchem dieser um Hilfe bittet, sein wahres Ich zu realisieren. Papaji antwortet darauf, dass das Ego aufgegeben werden muss. Und hierbei kann selbst Gott nicht helfen. Anders gesagt ist das Loslassen des eigenen Egos letztlich sehr logisch: Es geht darum, „selbst” das eigene „Ich“ aufzugeben.

Mooji und die Musik

Oftmals treten rund um die Satsangs von Mooji Musiker auf, um passende Stücke aufzuführen. Auch kommt es vor, dass Mooji selbst mitsingt. Bei der Aufführung, von “Light of your Grace” (Licht deiner Gnade), welche dieses Video wiedergibt, verschmelzen europäische und asiatische Einflüsse auf berührende Weise.

Das Lied thematisiert Adi Shankara, welcher auch Shankaracharya genannt wird. Er war ein religiöser Lehrer und Philosoph, der aus dem Hinduismus kommend die Philosophie des Advaita Vedanta systematisierte. Shankara führte zudem viele Diskussionen mit den Buddhisten seiner Zeit. Als sein theoretisches Hauptwerk gilt das sogenannte „Brahma Sutra Bhasya“.

Advaita Vedanta

Advaita Vedanta entstand als eine philosophisch-spirituelle Bemühung oder Bewegung in Indien. Im Mittelpunkt stand das Bestreben, sich auf das Wesentliche der Veden (der heiligen Schriften) zu konzentrieren. Im 8. Jahrhundert n. Chr. griff Adi Shankara diese Tradition auf und vertiefte sie. Er gilt damit als Begründer des sogenannten Advaita – wie auch das, was heute Non-Dualität oder auch direkter Pfad genannt wird.

Absicht des Advaita ist es, dem Suchenden auf kürzestem Weg seine wahre Natur bewusst werden zu lassen. Das Erleben dieser Natur ist das Einswerden mit dem Sein an sich und drückt sich durch grenzenlose Freiheit und Liebe aus. Besagte Non-Dualität beziehungsweise das Verständnis von dieser wird im Advaita Vedanta nicht schulisch gelehrt und ist letztlich doch die Essenz der Lehre.

Mooji

Mooji, eigentlich Anthony Paul Moo-Young (*1954 in Port Antonio, Jamaika), ist ein international bekannter Lehrer des Advaita Vedanta. Sein Lehrer war Papaji, welcher ein Schüler des bekannten indischen Weisen Ramana Maharshi war. Bevor Mooji sich mit den Advaita-Lehren beschäftigte, war er Straßen-Porträtmaler und stellte zudem Glaskunstwerke her. Im Jahr 1987 kam es zu einer Begegnung mit einem jungen Christen namens Michael, was sein Leben entscheidend veränderte.

Auf der Suche nach einer Art „stillen Einfachheit“ reiste Mooji schließlich nach Indien. Dort wurde er Schüler von H. W. L. Poonja. Seit 2011 leitet Mooji eine Sangha (Gemeinschaft) in Portugal, wo auch Satsangs (Gesprächsrunden) und Retreats (meditative Zurückziehungen) veranstaltet werden.